Ein Leuchtturm
fernab von der See


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Ein Leuchtturm ca. 500 km weit weg vom Meer? August der Starke war der Kurfürst von Sachsen und später König von Polen. Er führte Dresden zu einer der schönsten deutschen Städte, die sie auch heute – mehr denn je - ist. Vor genau 230 Jahren hatte hier August der Starke seinen Spaß und heute haben wir, die DM2C Crew unseren Spaß.


Beschreibung des Standortes

Moritzburg ist eine kleine Ortschaft in der Nähe von Dresden, bekannt durch das Jagdschloss des Sächsischen Königs August des Starken, welches im 18. Jahrhundert entstand. Unweit dieses wunderschönen Bauwerkes befindet sich das Fasanenschlösschen, welches von König Friedrich August I. von Sachsen als Sommerresidenz genutzt wurde. 200 m unterhalb dieses Kleinodes befinden sich der Großteich bei Bärnsdorf, Teil der Moritzburger Teichlandschaft, mit seiner ca. 50 Meter langen Mole und dem Leuchtturm.
Die massive Steinkonstruktion des Moritzburger Leuchtturm hat eine Höhe von ca. 22 Metern. Er wurde im Pagodenstil erbaut, hat im unteren Bereich 6 m Durchmesser und einen kleinen Raum zwischen den beiden gusseisernen Eingangstüren. Dieser kleine Raum diente uns u.a. als ILLW-Shack.

 

Im Inneren führt eine stählerne Wendeltreppe mit über 70 Stufen nach oben bis zum sogenannten „Lampenhaus“, in dem sich eine kleine Plattform befindet. Vom dortigen Fenster aus konnten wir unsere Antennen sicher anbringen

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Für die meisten steht die Frage: Was soll dieser Leuchtturm mitten im Festland?

Die Errichtung des Leuchtturms und anderer Anlagen an diesem Teich wurde vom Sächsischen König in Würdigung einer Seeschlacht geschaffen. 1770 hatten russische Schiffe unter Führung von Admiral Alexei Grigorjewitsch Orlow von Çeşme in der östlichen Ägäis die osmanische Flotte besiegt. Friedrich August III., der vom russischen Admiral 1775 die Details dieser Seeschlacht erfuhr, war davon so begeistert, dass er eine ganze Küstenlandschaft nachbauen ließ. Es entstanden eine „Mini“-Hafenanlage, eine Mole und einige hölzerne Kriegsschiffe, die die Seeschlacht nachspielten – zum Entzücken des königlichen Publikums.

Der Leuchtturm wurde sehr aufwendig bis 2006/2007 renoviert und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel nicht nur für uns Sachsen.

Der Moritzburger Leuchtturm gilt als zweitältester Binnenleuchtturm Deutschlands. Am Bodensee ist der sogenannte „Mangenturm“ in Lindau älter. Weitere Binnenleuchttürme befinden sich noch in Köln-Ehrenfeld (Heliosturm) in und der Neue Lindauer Leuchtturm.



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 Quellen: Wikipedia, : Freie Bürgerschaft Lindau e.V., www.campus-web.de


Eine funktionelle Aufgabe für die Schifffahrt hatte unser Moritzburger Leuchtturm natürlich nie. Ungefähr 500 km von der Küste entfernt und fernab der Binnen-Schifffahrtswege (z.b. Elbe in Dresden) ist er jedoch für uns, nach positiver Registration beim ILLW  ein fantastisches QTH.

Ganz wichtig war und ist für uns die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsens. Die freundliche Unterstützung und großzügige Genehmigung der Nutzung des Leuchtturms und der Aufbaumöglichkeiten für unsere Technik und Antennen im angrenzenden Gelände wissen wir zu schätzen. Wir geben dieses Vertrauen zurück, indem wir den Moritzburger Leuchtturm in aller Welt auch weiterhin bekanntmachen.

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